Auf den Spuren des Weißrückenspechts -
Kurzbericht der Jahrestagung der Fachgruppe Spechte in Hohenems (Vorarlberg)
Vom 31. März bis 02. April 2017 fand das Treffen der Fachgruppe Spechte der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) auf Initiative und Einladung von Dr. Gilberto Pasinelli und Michael Lanz in Hohenems, Österreich, statt. Dort trafen sich 98 Spechtbegeisterte im Löwensaal des schmucken Städtchens im östlichen Vorarlberg und tauschten sich über verschiedene Themen zu Spechten und Wald aus. Die 18 Vorträge, darunter ein Abendvortrag und zwei Plenarvorträge, waren fünf Themenbereichen zugeordnet: „Region Vorarlberg: Biogeographie, Biodiversität im Wald und Vogelwelt“, „Ökologie des Weissrückenspechts“, „Lebendiges Totholz“, „Biomechanik und Mauser“ sowie „Freie Themen“ (über Mittelspechte in der Schweiz, Spechte in Nord-Tirol, Lautäusserungen heimischer Spechte). Zwei am Samstagabend gezeigte Filme über Spechte rundeten das wissenschaftliche Programm ab. Mit Referentinnen und Referenten sowie Tagungsteilnehmern aus Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Österreich, Spanien und der Schweiz war diese Tagung "internationaler" besetzt als andere der jährlich stattfindenden Treffen.
Wie alle zwei Jahre fanden in Hohenems Wahlen des Sprecherteams der Fachgruppe statt. Dabei trat Dr. Klaus Ruge von seinem Amt als Sprecher der Fachgruppe zurück. Er hat die Spechtgruppe während vieler Jahre geleitet und geprägt und wurde unter entsprechend grossem Applaus und herzlichem Dankeschön verabschiedet. Als neuer Sprecher wurde Dr. Gilberto Pasinelli gewählt, der zusammen mit den wiedergewählten Co-Sprechern Fritz Hertel und Prof. Dr. Volker Zahner das Sprecherteam bilden und die Geschicke der Fachgruppe leiten wird.
Die Exkursion führte am Sonntagmorgen bei schönstem Frühlingswetter in den Schaanwald nach Liechtenstein und war dem Weissrückenspecht gewidmet. Obwohl sich dieser äußerst seltene Specht leider nicht zeigen wollte, erfuhren die Teilnehmenden einiges über die dort praktizierte Waldbewirtschaftung und über die Methoden der Erforschung dieser Spechtart, die im Rahmen eines grossen Projekts der Schweizerischen Vogelwarte angewendet werden.
Ein grosser Dank geht an die Sponsoren Land Vorarlberg, Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, BWV, BirdLife Vorarlberg und Schweizerische Vogelwarte Sempach. Ohne ihre finanzielle Unterstützung hätte diese Tagung nicht durchgeführt werden können.
Fotos: Susanne Kambor