Kurzbericht der 28. Jahrestagung der Fachgruppe Spechte in Kloster Banz (Oberfranken)
Vom 9. bis 11. März 2018 traf sich die Fachgruppe Spechte der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) auf Initiative und Einladung von Norbert Wimmer in Kloster Banz, Oberfranken. Der Tagungsort befindet sich inmitten des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets „Eierberge und Teile des Banzer Waldes“. In dieser idyllischen Umgebung und in den altehrwürdigen Mauern des ehemaligen Benediktinerklosters, das seit 1983 ein Bildungszentrum der CSU nahen Hanns-Seidel-Stiftung ist, trafen sich 95 Personen, um sich über Spechte und Wald auszutauschen. Den Einstieg zur Tagung bildete am Freitagmorgen eine Vorexkursion in das Kleinziegfeldertal. Mit 35 Teilnehmern war diese sehr schöne Vorexkursion gut besucht. Das reichhaltige Vortragsprogramm umfasste 21 Vorträge, darunter zwei Abendvorträge und einen Plenarvortrag. Inhaltlich drehten sich die Vorträge um die Schwerpunkte „Region Oberfranken“, „Populationsbiologie“, „Höhlen und Höhlenbäume“, „Ökologie des Wendehalses“ sowie „Freie Themen“ (über die Jugendmauser des Grünspechts, Trommeln des Mittelspechts und Kommunikation bei Spechten). Die Referentinnen und Referenten sowie die Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Exkursion am Sonntagmorgen führte bei herrlichem Frühlingswetter in die FFH-Gebiete „Eierberge und Teile des Banzer Wald“ und „Albtrauf im Landkreis Lichtenfels“. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurden zwei Gruppen gebildet, die zeitlich versetzt beide Gebiete besichtigten. Die eine Gruppe wanderte zuerst durch den Banzer Wald und wurde in das dort praktizierte Management von Biotopbäumen, und insbesondere von Höhlenbäumen, eingeführt. Die zweite Gruppe gelangte nach einer kurzen Busfahrt auf den Staffelberg und setzte sich mit den dortigen Lebensräumen des Wendehalses und deren Management auseinander. Etwas Mitte Morgen wurden die Gruppen umgesetzt.
Die 28. Jahrestagung der Fachgruppe Spechte war von Norbert Wimmer (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg), Michael Stromer (Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels) und Oliver Kröner (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg) hervorragend organisiert worden. Dass die Fachgruppe eine wunderbare Tagung erleben durfte, ist allein ihr Verdienst! Wir danken ihnen dafür sehr herzlich. Die Tagung wurde darüber hinaus finanziell von der Bayerischen Forstverwaltung und organisatorisch von der Umweltstation Weismain unterstützt. Ohne diese Beiträge hätte die Tagung nicht durchgeführt werden können, weshalb auch diesen Institutionen herzlichst gedankt sei.
Das nächste Treffen der Fachgruppe Spechte wird im Nationalpark Bialowieza in Polen voraussichtlich im März 2019 stattfinden. Turnusgemäss wird es wieder eine grosse internationale Tagung sein, zu der Spechtforschende aus der ganzen Welt eingeladen werden sollen. Die letzte solche internationale Tagung fand 2014 in Vitoria Gasteiz, Spanien, statt.
Für die Fachgruppe Spechte
Gilberto Pasinelli, Fritz Hertel, Volker Zahner
Fotos: Oliver Kröner