THESEN
In der Projektgruppe Spechte in der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) werden Ergebnisse und Erfahrungen ehrenamtlicher und hauptamtlicher Spechtspezialisten aus dem gesamten
deutschsprachigen Raum zusammengetragen.
Im Ergebnis der alljährlich stattfindenden Tagung am 12.5.2007 wurde folgendes deutlich:
- Die Integration der Naturschutzbelange in die Waldbewirtschaftung droht wegen des zunehmenden Nutzungsdrucks zu
scheitern.
- Die dem Naturschutz zur Verfügung stehenden Mittel werden für Planungs- und Verwaltungsprozesse ausgegeben, statt sie
direkt für praktische Maßnahmen (z.B. Markierung und Sicherung von Höhlenbäumen) einzusetzen.
Daher wurden die Thesen aufgestellt:
- Ein multifunktionales Waldmanagement schließt die nachhaltige Sicherung der Waldlebensgemeinschaften ein.
- Die wenigen in Deutschland verbliebenen alten Buchenwälder (besonders über 180 Jahre) beherbergen die wertvollsten Strukturen für die typischen Lebensgemeinschaften. Ein konsequenter
Nutzungsverzicht ist die beste Strategie, um diese Wälder zu erhalten.
- Die regelmäßige Prüfung und offene Darlegung der Ergebnisse von Schutzprogrammen ist die Voraussetzung, um den Stand der angestrebten Naturschutzziele zu beurteilen. Dies ergibt sich aus der
Dynamik der Waldprozesse („Werden und Vergehen“).
- Der öffentliche Wald (Landes- und Kommunalwald) ist dafür bestimmt, alle gesellschaftlichen Anforderungen gleichrangig zu erfüllen. Es gilt „grüne“ statt „schwarze“ Zahlen zu schreiben.
- Die Projektgruppe will sich aktiv in den notwendigen Wissenstransfer und Dialog zwischen Wissenschaft, Naturschutz und Forstwirtschaft einbringen.